Wann unstrukturierte Daten Ihre Mitarbeiter belasten und wie das Ihrem Unternehmen schadet

Zusammenfassung: Die Menge an unstrukturierten Daten in ineffiziente Ablagesysteme verursachen Stress und Produktivitätseinbußen bei Mitarbeitern. Tägliche Zeitverluste durch Datensuche und fehlende Datenstrategien verschärfen das Problem. Eine bessere Datenorganisation kann helfen, die Arbeitsbelastung zu verringern und die Effizienz zu steigern.


Das unsichtbare Problem

Die Datenmengen in Unternehmen wachsen unaufhörlich – und mit ihnen der Stress Ihrer Mitarbeiter. Was zunächst als unbedeutendes Problem erscheint, kann schnell zu einer echten Belastung werden. Insbesondere unstrukturierte Daten in ineffiziente Ablagesysteme machen das Arbeitsumfeld zunehmend unübersichtlich und setzen Ihre Mitarbeiter unter Druck.

Während Datenbanken und andere strukturierte Systeme große Datenmengen problemlos handhaben, stellt der Umgang mit unstrukturierten Daten eine besondere Herausforderung dar. Diese entstehen im Büroalltag durch Dokumente, Tabellen, Präsentationen oder E-Mails und werden fast immer ohne Metadaten, Klassifikation oder Index abgelegt.

In kleinen Mengen und gut organisierten Systemen bleibt dies unproblematisch, doch unübersichtliche Ordnerstrukturen und tiefe Verzeichnisebenen erschweren schnell den Zugriff auf das gewünschte Dokument.

Tägliche Zeitverluste, Frustration und sinkende Produktivität sind nur einige der Folgen, die durch diese „unsichtbare“ Herausforderung entstehen.

Ursachen und Auswirkungen unorganisierter unstrukturierter Daten

Der Umgang mit großen Mengen unstrukturierter Daten wird für Mitarbeiter zur psychischen Belastung. Eine Fraunhofer-Studie belegt, dass 30 bis 60 Minuten täglich – und sogar länger – mit der Suche nach Informationen verbracht werden.

Dieser ständige Zeitverlust führt zu einer signifikanten Überforderung der Mitarbeiter. Anstatt sich auf ihre eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren, verbringen sie ihre Zeit mit der Suche nach Dokumenten, die oft in veralteten oder irrelevanten Ordnern gespeichert sind.

Dies führt zu Frustration und Burnout-Gefahr. In der Folge sinkt die Produktivität und das Arbeitsklima leidet – vor allem, wenn mehrere Mitarbeiter gleichzeitig auf dieselben Daten zugreifen müssen und die Suche nach Informationen immer wieder zu Verzögerungen führt.

Wie entstehen die Probleme?

  • Unübersichtliche Ablagesysteme: Tiefe Verzeichnisebenen und uneinheitliche Namenskonventionen erschweren das schnelle Auffinden von Dateien.
  • Daten, die niemand löscht: Ohne klare Regeln für das Archivieren oder Löschen von alten Daten wachsen die Datenmengen stetig an.
  • Fehlende Automatisierung: Während strukturierte Daten in Systemen automatisch verarbeitet werden, bleibt bei unstrukturierten Daten vieles Handarbeit.

Prof. Dr. Ute Schmid, Inhaberin des Lehrstuhls für Kognitive Systeme an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und Leiterin des dare2del-Projektes, stellt fest:

„Meine Psychologie-Kollegin im Projekt konnte auch zeigen, dass viele irrelevante Daten einen auch mental belasten können. […] Gerade bei unstrukturierter Ablage können die vielen Dateien auch dazu führen, dass man nicht mehr so fokussiert und effizient arbeiten kann.“
https://dare2del.de/

Die Auswirkungen auf das Arbeitsklima und die Teamdynamik

Neben den individuellen negativen Auswirkungen hat Datenchaos auch massive Folgen für das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit im Team. Viele unorganisierte unstrukturierte Daten erschweren nicht nur die Arbeit der Einzelnen, sondern können auch die Teamdynamik erheblich beeinträchtigen. Wenn Mitarbeiter regelmäßig aufeinander angewiesen sind, um Daten zu finden, können Verzögerungen und Missverständnisse entstehen, die die Zusammenarbeit hemmen.

Projekte verzögern sich, Entscheidungen werden langsamer getroffen, und die Kollaboration wird gestört. Das Vertrauen innerhalb des Teams leidet, wenn Informationen schwer zugänglich sind oder gar verloren gehen. Infolgedessen sinkt die Motivation und der Zusammenhalt des Teams wird auf die Probe gestellt.

Menschlicher Stress im digitalen Zeitalter: Die Rolle des Vergessens

Es mag überraschend klingen, aber Vergessen spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, mit Daten umzugehen. In unserem Gehirn ist das Vergessen eine schützende Funktion, die uns hilft, unwichtige oder irrelevante Informationen auszusortieren und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Diese Fähigkeit, sich nur das Relevante zu merken, ist auch in der digitalen Welt notwendig – doch die Technologie hinkt hinterher.

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So schadet es Ihrem Unternehmen

Unstrukturierte Daten in unorganisierten Ablagesystemen sind nicht nur ein Problem für Ihre Mitarbeiter, sondern können auch Ihrem gesamten Unternehmen schaden. Hier sind die wichtigsten Auswirkungen:

  1. Verzögerte Entscheidungen: Wenn Mitarbeiter Zeit mit dem Suchen von Informationen verbringen, dauert es länger, bis Entscheidungen getroffen werden können. Die Geschwindigkeit von Entscheidungsprozessen sinkt, was in dynamischen Märkten zu Wettbewerbsnachteilen führt.
  2. Sinkende Produktivität: Das ständige Durchsuchen unübersichtlicher Ordner und das Fehlen eines klaren Ablagesystems verringern die Effizienz. Projekte verzögern sich und die Arbeitsabläufe sind nicht mehr so reibungslos, was zu einer insgesamt niedrigeren Produktivität führt.
  3. Erhöhte Fehlerquote: Wenn wichtige Daten nicht leicht zugänglich sind, steigt das Risiko, dass fehlerhafte oder veraltete Informationen verwendet werden. Dies kann zu Fehlentscheidungen, Missverständnissen oder sogar rechtlichen Problemen führen.
  4. Mitarbeiterbelastung und Fluktuation: Die ständige Überforderung durch chaotische Ablagesysteme führt zu Stress und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz. Dies beeinträchtigt das Arbeitsklima und kann die Mitarbeiterbindung gefährden. Wenn Mitarbeiter dauerhaft mit ineffizienten Arbeitsprozessen kämpfen, steigt die Wahrscheinlichkeit für hohe Fluktuation und Krankheitsausfälle.
  5. Fehlende Skalierbarkeit: Wenn Ihr Unternehmen wächst, wird das Problem der unstrukturierten Daten immer größer. Ohne effiziente Datenmanagement-Strategien wird es immer schwieriger, den Überblick zu behalten und die wachsende Datenmenge zu kontrollieren, was das Unternehmenswachstum bremst.

Die Auswirkungen auf Ihr Unternehmen sind also weitreichend und reichen von Produktivitätseinbußen über erhöhte Kosten bis hin zu sinkender Mitarbeiterzufriedenheit. Der Schlüssel, um diese Herausforderungen zu meistern, liegt in der effizienten Organisation und Automatisierung von Datenprozessen.

Lösungsansatz

Die gute Nachricht ist: Unternehmen können aktiv gegen den Stress durch Datenüberflutung ankämpfen. Ein vielversprechender Lösungsansatz ist die Automatisierung der Datenarchivierung. Softwarelösungen, die unnötige Daten erkennen und automatisch archivieren, entlasten nicht nur die IT-Abteilung, sondern auch die Mitarbeiter. Wichtige Dokumente bleiben zugänglich, während irrelevante Daten aus dem täglichen Sichtfeld verschwinden. So bleibt mehr Raum für produktives Arbeiten, ohne die ständige Sorge, etwas Wichtiges könnte verloren gehen.

Um den Stress, der durch Datenballast und unstrukturierte digitale Systeme entsteht, zu reduzieren, können Unternehmen außerdem auf mehrere Strategien zurückgreifen.

Eine besonders vielversprechende Lösung ist der Einsatz von Assistenzsystemen, die Mitarbeitenden aktiv bei der Verwaltung und Organisation ihrer digitalen Ressourcen unterstützen. Solche Systeme kombinieren künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen, um den Nutzern bei der Identifikation irrelevanter Daten zu helfen und Empfehlungen für die Löschung oder Archivierung zu geben. KI-gestützte Tools können dabei nicht nur Daten automatisiert verwalten, sondern den Entscheidungsprozess auch transparent machen, indem sie Erklärungen zu Löschvorschlägen liefern. Ein Beispiel für solche Systeme ist das Dare2Del-Projekt, das ein interaktives Assistenzsystem entwickelt, welches die Mitarbeitenden in den Entscheidungsprozess einbezieht und so kognitive sowie emotionale Belastungen abbaut.

Die Vorteile dieser Systeme sind nicht nur in der Effizienz zu sehen, sondern auch in der Entlastung der Mitarbeiter, die durch die klare Strukturierung und systematische Datenbereinigung ihre digitale Umgebung besser kontrollieren können. Die Möglichkeit, auch selbst aktiv in den Entscheidungsprozess einzugreifen, fördert ein stärkeres Vertrauen in das System und verringert die Angst, wichtige Daten versehentlich zu löschen.

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Fazit: Wie eine klare Datenstrategie den Stress Ihrer Mitarbeiter nachhaltig reduziert

Unstrukturierte Daten in unaufgeräumten Ablagesystemen sind ein versteckter Stressfaktor, der sowohl die Produktivität als auch das Arbeitsklima erheblich belasten kann. Eine gut durchdachte Datenstrategie, die auf Effizienz, Transparenz und Automatisierung setzt, ist daher unerlässlich, um die Mitarbeiter von diesem Stress zu befreien.

Indem Sie Ihre Daten strukturiert organisieren und unnötige Informationen aus dem Arbeitsalltag verbannen, schaffen Sie eine stressfreie Arbeitsumgebung. Ihre Mitarbeiter werden sich auf das Wesentliche konzentrieren können, die Produktivität wird steigen, und das Arbeitsklima wird sich nachhaltig verbessern.

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